(von links:) Bärbel Kofler, Marco Keßler, Günther Knoblauch,Angelka Kölbl, Franz Kammhuber Mitte Bundestagskandidatin Annette Heidrich
Annette Heidrich ist jetzt offiziell als Bundestagskandidatin der SPD nominiert. Sie erhielt alle Stimmen.
Annette Heidrich ist jetzt offiziell als Bundestagskandidatin der SPD nominiert. Sie erhielt alle Stimmen.
Burgkirchen – Arbeitsplatzerhalt im Chemiedreieck mit mehr sozialer Gerechtigkeit im Leben vor Ort – Annette Heidrich hat mit diesen Themen die Delegierten der SPD-Unterbezirke Mühldorf und Altötting auf der Wahlkreiskonferenz am Dienstag im Glashaus überzeugt. Heidrich erhielt alle 45 Stimmen als SPD-Kandidatin für die Bundestagswahl 2017.
Heidrich war bereits 2013 zur Wahl angetreten, war damals als Ersatzkandidatin kurzfristig eingesprungen. Mit dieser Erfahrung und durch ihre politische Arbeit seitdem im Bildungsbereich setzt Heidrich, die seit 1985 der SPD angehört, auf einen aussichtsreichen Platz auf der Liste bayerischer SPD-Bundestagskandidaten.
Heidrich versteht sich als Kontrastprogramm zum Dauer-Abgeordneten der CSU. Dieser habe außer dem Thema Innere Sicherheit und dem Bau der „längst fälligen“ Autobahn nichts für die Menschen der Region vorzuweisen.
Die private Finanzierung der Autobahn sei zudem teurer als eine staatliche und stelle eine „Schattenverschuldung“ dar, die die „schwarze Null“ des Bundesfinanzministers verschleiere.
Für Heidrich ist es „beschämend“, dass es über Jahrzehnte nicht gelungen ist, die Verkehrsanbindung der Region angemessen mit Straße und Schiene anzubinden. Auch arbeiteten andere Bundesländer erfolgreich mit dem Bund beim Ausbau ihrer Infrastruktur zusammen. Dies gelinge nur in Bayern nicht, so Heidrich.
Die Haltung der bayerischen Staatsregierung zu erneuerbaren Energien bezeichnete Heidrich als „kurzsichtig und rückschrittlich“. Als Folge würden die Bayern künftig mehr als andere für ihren Strom bezahlen müssen – obwohl nach Aussage Heidrichs die Energieabgabe für Fotovoltaikanlagen mehr Geld nach Bayern bringe als der Freistaat an andere Bundesländer über den Länderfinanzausgleich bezahle.
„Das Leben vor Ort“ ist Heidrichs politischer und weit gefasster Schwerpunkt, der die Bereiche Arbeit, Familie, Bildung und Gerechtigkeit umfasst. Die SPD müsse dem Wähler „mit Entschlossenheit klar machen“, dass es eben nicht egal sei, welche Partei er ankreuze.
Heidrich forderte Änderungen in der Landwirtschaftspolitik – Subventionen seien dort sinnvoll, wo unter erschwerten Bedingungen produziert werde. Dem Handel müsse man „einschärfen“, nicht mit Billigstpreisen für Lebensmittel wie Milch zu werben. Hier seien mehr Kontrollen nötig. Verbraucher sollten „faire Preise“ bezahlen.
Die „sogenannte Alternative für Deutschland“ bewertet Heidrich als „ganz klar rechtsradikal“. Man dürfe keine „Spirale der Gewalt aus unterschiedlichsten Motiven zulassen“. Heidrich sagte, ohne Sicherheit gebe es keine Freiheit. „Scharfmachern“, dürfe man den Staat nicht überlassen. Die SPD werde sich sinnvollen Maßnahmen zwar nicht verweigern, denen aber keinen Raum geben, die das Land in eine Zeit zurückbringen wollten, die „über diese Welt unendliches Leid und Verwüstung brachte.“ Heidrichs Idee: „Machen wir uns doch mal Gedanken, wie wir wieder dahin kommen, dass wir uns nicht schützen müssen.“ Menschen, die eine Perspektive hätten, kämen nicht auf „dumme Gedanken“. Allerdings hält auch Heidrich es für „unumstritten“, dass mehr Polizei gebraucht werde.
Heidrich ist stellvertretende Vorsitzende des SPD-Ortsvereins und -Unterbezirks Altötting sowie Beisitzerin des Bezirksvorstandes der Oberbayern SPD. Als AsF-Kreisvorsitzende gehört sie dem AsF-Landesverband an und ist auch im Landesverband der SPD-Arbeitsgemeinschaft Bildung aktiv.
Betriebswirtin Heidrich ist verheiratet, Mutter von vier Kindern und arbeitet beim BRK für die Wohnungsvermittlung anerkannter Flüchtlinge. Seit 2004 lebt die aus Dinslaken stammende Heidrich mit ihrer Familie in Burgkirchen.
rob
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