Drei für die SPD: Ludwig Spirkl will in den Bezirkstag, Kilian Maier zu Landtagsabgeordnetem Günther Knoblauch (von links) stoßen. wag
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Die heiße Phase vor der Landtagswahl hat begonnen. Die Mühldorfer SPD startete im Biergarten des Kinorestaurants in den Wahlkampf, wo sich ihre Kandidaten Kilian Maier (Landtag) und Ludwig Spirkl (Bezirkstag) mit ihren Zielsetzungen vorstellten.
Landtagskandidat Kilian Maier ließ vor 60 Gästen kein gutes Haar an der CSU: „Erst haben sie das Verhalten der SPD auf Bundesebene als Zwergenaufstand bezeichnet, und dann versuchen sie in ihrer Flüchtlingspolitik die große Koalition einzureißen“.
Als sein wichtigstes Thema nannte Maier die Digitalisierung. Dabei gehe es nicht nur um den Breitbandausbau, sondern um viele Dinge mehr. Vor allem müsse man Lösungen entwickeln, wie man dem damit einhergehenden Stellenabbau entgegentreten könne: „Es müssen flächendeckend Bildungsangebote geschaffen werden, um den Leuten eine Umschulung zu ermöglichen“, sagte der SPD-Kandidat. Ein anderes Thema sei die Entlohnung, insbesondere im Bereich der Pflege: „Es kann nicht angehen, dass eine Krankenschwester, die teilweise zwölf Stunden und mehr im Dienst ist, mit 2600 Euro entlohnt wird und ein Arbeiter in einem Werk doppelt so viel erhält. Hier muss nachgebessert werden“.
Ebenfalls in seinem Programm finden sich die Fort- und Weiterbildung und der Wohnungsbau, wo man jetzt anpacken müsse, um den steigenden Mieten, beispielsweise mit einer staatlichen Wohnbaugesellschaft, entgegenzusteuern.
Bezirkstagskandidat Ludwig Spirkl legte seinen Schwerpunkt auf die Pflege: „Gute Pflege mit guten Fachkräften“, so lautet das Credo des Pflegedienstleiters. Mit provokanten Fragestellungen, wie etwa „Ist Altern ein Segen oder ein Fluch?“, wies er auf Unzulänglichkeiten, vor allem für pflegende Angehörige hin, die der Staat nicht genug untersützen. Er forderte in seinem Programm mehr Hilfe: „Wir müssen pflegende Angehörige in die Lage versetzen, diese Pflege zu leisten. Wir dürfen Familienangehörige hier nicht allein lassen. Es ist wahrlich nicht so, dass in der sogenannten Babyboomer-Generation für jeden Einzelnen ein Pflegeplatz in einer Einrichtung vorhanden ist“, sagte Spirkl.
Zum Abschluss meldete sich Landtagskandidat Günther Knoblauch zu Wort, der heuer wieder als Erststimmenkandidat im Landkreis Altötting antritt. „Wir sind uns einig, dass sich etwas ändern muss. Politik braucht Glaubwürdigkeit und dafür steht die SPD. Wir dürfen zeigen, was wir geschafft haben und was wir verhindert haben“. Dass dies nicht so einfach sei, sehe man an den derzeitigen Umfrageergebnissen, die „nicht berauschend“ seien. Aber, so Knoblauch: „Uns bleiben dafür noch zwölf Wochen Zeit.“